UX Research dreht sich darum, die Probleme unserer Kunden zu verstehen, um unsere Produkte zu verbessern. Aber was, wenn es so viele unterschiedliche Probleme gibt, dass ein Team nicht weiß, was es als Nächstes erforschen soll? Eine Abstimmung auf die Forschungs-Roadmap ist entscheidend, damit Nutzereinblicke effektiv sind.
Kollegen und Stakeholder benötigen einen klaren Überblick darüber, welche Forschung betrieben wird und welche Vorteile daraus resultieren. Eine abgestimmte Ausrichtung erhöht die Erfolgsrate und den Einfluss von Forschungsergebnissen und fördert eine Nutzerforschungsmentalität und -kultur.
Ein von mir erarbeitetes und angewendetes Framework, um ein Team auf die Forschung auszurichten, nennt sich „The UX Research Question Board“. Das Question Board ist genau das: ein Board, auf dem ein Team alle Fragen platziert, die den Kunden oder die Kundenerfahrung betreffen.
Das Question Board kann als laufendes Tracking-Tool genutzt werden, um zu sehen, wie sich die Fragen im Laufe der Zeit entwickeln. Dieses Framework ist besonders hilfreich, wenn man neu in einem Team ist und eine schnelle Möglichkeit benötigt, sich über das Produkt zu informieren. Es ist Teil des Werkzeugkastens für Nutzerforscher, kann aber von jedem im Team (Produktmanagern, Ingenieuren, Designern), der einen Forschungsfahrplan planen muss, genutzt werden.
Wie man das Customer Question Board verwendet
Schritt 1: Das Team vorbereiten
Der erste Schritt besteht darin sicherzustellen, dass dein interdisziplinäres Team das Ziel der Übung versteht. Sende eine Kalendereinladung, um sie darauf vorzubereiten, Fragen zu überdenken, die sie über den Kunden haben.
Schritt 2: Prompt stellen
Während der Whiteboard-Sitzung bitte das Team, Fragen auf Klebezetteln zu notieren, ein Klebezettel pro Frage. "Was möchtest du über den Nutzer erfahren?"
Schritt 3: Diskussion & Sortierung
Bitte das erste Teammitglied, seine Klebezettel zu erläutern. Lasse sie ihren Zettel in einem zentralen Bereich eines Boards platzieren. Wenn andere ähnliche Fragen haben, lasse sie ihren Zettel neben den ursprünglichen legen. Das ist eine Echtzeit-Affinitätsabbildung. Fahre mit jedem Teammitglied fort. Die Idee ist zu sehen, wie Fragen auf verschiedene Weise gestellt werden können.
Schritt 4: Einstellung vs. Verhalten
Nun, da ihr mehrere Fragebündel habt, fragt das Team, ob sich das Fragebündel auf die Einstellung oder das Verhalten der Kunden bezieht. Eine "Einstellung" ist das, was Menschen über ein Produkt oder eine Dienstleistung sagen oder denken (ihre Wahrnehmung). Ein "Verhalten" ist das, was Menschen mit dem Produkt oder der Dienstleistung tun. Zeichnet eine vertikale Linie in der Mitte (die Y-Achse). Platziert Einstellungsfragen links und Verhaltensfragen rechts.
Schritt 5: Qual vs. Quant
Fragt das Team anschließend, ob die Fragebündel darüber handeln, wie oft etwas passiert (quantitative Fragen) oder warum etwas möglicherweise passiert und wie man es beheben kann (qualitative Fragen). Zeichnet eine X-Achse und platziert quantitative Fragen rechts und qualitative Fragen links.
Schritt 6: Abstimmung
Es sollten nun Fragebündel in vier verschiedenen Quadranten vorhanden sein. Lasst das Team darüber abstimmen, welches Bündel zuerst untersucht werden soll.
Schritt 7: Fragen Methoden zuordnen
Für das Bündel mit den meisten Stimmen kann das Team nun herausfinden, welche Nutzforschungsmethode eingesetzt werden soll. Es herrscht Transparenz und Abstimmung im Team, damit alle die nächsten Schritte verstehen.
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Julia Cowing
Senior User Researcher @ Mailchimp
Julia Cowing ist derzeit als User Researcher bei Mailchimp tätig. Dort erstellt sie Frameworks und Systeme, die die Forschung für unternehmensweite Initiativen anpassen. Dabei demokratisiert sie die Nutzerforschung, damit die Produktteams vertrauensvoll und zielorientiert arbeiten und sich auf die nutzerorientierten Prozesse konzentrieren können.
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